Juni 2017

Begleiten Sie unsere Chronistin auf ihrer Reise entlang der Seidenstraße, der ältesten Handelsroute der Welt. Erleben Sie die gewaltige Oasenstadt Chiva und lassen Sie sich vom sagenumwobenen Samarkand und dem orientalischen Flair verzaubern.

Ihr Chronist

Hallo liebe Reisefreunde,

die Welt will entdeckt werden und ich freue mich, dass ich euch als Chronistin in das "geheimnisvolle Usbekistan" mitnehmen kann.

Bevor es los geht, möchte ich mich kurz vorstellen - mein Name ist Claudia und ich komme aus der Nähe von Stuttgart.

Und jetzt - Koffer gepackt und los ....

1. Tag: Anreise

Der erste Tag ist nicht wirklich spektakulär - es findet nur ein Teil der Anreise statt. Da es in unserem dicht besiedelten Großraum seltsamerweise keine ICE-Haltestelle mehr gibt, geht es zuerst Richtung Stuttgart, bevor es quasi teilweise retour dann endlich Richtung Frankfurt geht.

Allerdings ist es wie immer verwunderlich - ein Zug, der für das Reisen gedacht ist, aber nicht genügend Platz für Koffer hat? In Mannheim wird’s dann interessant - in der Wagenmitte treffen die, die vorne im Wagen eingestiegen sind und nach hinten wollen auf jene, die hinten eingestiegen sind und nach vorne wollen - bei einem "eingleisigen" Durchgang ist das mit Gepäck so eine Sache. Die Bahn ist wie immer zuverlässig unzuverlässig und kommt wie immer am Ziel mit Verspätung an.

Planmäßig Abflug 15.05 Uhr, die Maschine startet mit etwas Verspätung. In Istanbul heißt es knapp 5 Stunden Zeit bis zum Anschlussflug totschlagen - das ist etwas nervig.

2. Tag: Ankunft und Taschkent

Nach einem teilweise holprigen Flug landet die Maschine in Taschkent.

Schnell die Einreiseformalitäten geklärt, damit die Rundreise endlich starten kann.

Die Karawane kommt zusammen - unser Reiseleiter Akbar steht schon gut sichtbar vor dem Flughafen - die Gruppe findet sich zügig, es sind nur 13 Personen und wir steigen - nein, nicht auf Kamele, sondern in den Bus.

Schnell steht fest, wir haben Glück mit unserem Reiseleiter - kurzweilig und mit Humor berichtet er über Land und Leute und wir werden kurzerhand zu Brüdern und Schwestern erklärt.

Zuerst geht es zu unserem Hotel Usbekistan für die kommende Nacht - zum Frühstück und Sammeln, die Zimmer stehen leider noch nicht zur Verfügung. Zu Fuß geht es dann zu den ersten näheren Sehenswürdigkeiten - zum Reiterdenkmal Amir Timurs, dann unter anderem zum Unabhängigkeitsplatz. Ein paar scheint die Anreise deutlich in den Knochen zu stecken, die Laufgeschwindigkeit nimmt deutlich ab. Nach einer kurzen Rast geht es wieder zum Hotel - unsere Zimmer sind fertig, endlich duschen. Danach wäre das Bett verlockend für ein kleines Nickerchen, der fehlende Schlaf macht sich bemerkbar, aber eine Rundreise ist nun mal kein Wellnessurlaub.

Auf zur Barak-Khan-Medrese. Toll - ständig entdeckt man Details, die man noch schnell für zuhause mit dem Foto festhalten will. Es bleibt trotzdem noch Zeit, bei den kleinen Geschäften vorbei zu schauen und manche kaufen die ersten Erinnerungsstücke.

An der Handwerkerstrasse entlang zum Markt und hier gilt - andere Länder, andere Sitten. Ein ganzes geschlachtetes Schaf - kein Problem. Natürlich gibt es auch Obst, Gemüse, Milchprodukte etc. Eines fällt aber überall auf - es ist in der Stadt überall extrem sauber, nirgends liegt Papier oder sonstiger Müll herum.

Zurück zum Hotel geht es mit der Metro. Leider darf man dort nicht fotografieren obwohl es interessant ist - jede der 3 Stationen, an der wir aussteigen, ist anders gestaltet und Akbar erklärt die Bedeutungen der unterschiedlichen Bauweisen. Von der Organisation ist es perfekt - zur Metro kommt man nur mit einer gültigen Münze für den Durchlass und zur Hauptverkehrszeit kommt die Metro alle 2 Minuten. Da kann man neidisch werden ....

Auch dem Netbook scheint die Anreise in den Platinen zu stecken, es fährt erst nach gutem Zureden endlich hoch.

3. Tag: Taschkent - Samarkand

Nach einem schnellen Frühstück zieht die Karawane bereits um 6.45 Uhr mit dem Bus zum Bahnhof zur Weiterreise nach Samarkand. Der Zug ist modern und wir kommen pünktlich in Samarkand an (hm, Züge können also doch pünktlich sein!?).

Zuerst geht es zum Maussoleum Amir Timurs (Gur Emir-Mausoleum), nach einem kleinen Mittagessen dann weiter zum Registan Platz und es wird schon im ersten Moment klar, warum er das Wahrzeichen Usbekistans ist. Die Zeit zum Schauen und Fotografieren ist einfach viel zu kurz (vermutlich ist es egal wie viel Zeit man dort hat - es wird immer zu wenig sein, obwohl auch hier von einigen kleine Pausen für das Ergattern von Mitbringseln genutzt werden, während andere sich weiter auf die Jagd nach dem nächsten Motiv begeben - es gibt einfach so viele Details zum Entdecken).

Weiter geht es zur Bibi Chanim Moschee - auch diese ein beeindruckendes Bauwerk, welchem wie dem Maussoleum und dem Registan Platz Beschreibungen oder Fotos nur schwer gerecht werden.

Da es Nebensaison ist, ist überall angenehm wenig los - dafür ist es ein bisschen wärmer (40 °C und mehr/ trockene Hitze).

Für die nächsten 2 Nächte sind wir im Registon Hotel, wo auch der Abend bei einem gemütlichen Abendessen unter freiem Himmel stattfindet. Wie in Taschkent ist das Hotel ein anderes, als ursprünglich bei der Buchung im Internet genannt wurde.

4. Tag: Samarkand

Nach einer märchenhaften Nacht - dank dünner Schaumstoffmatratze, überproportoniertem Kopfkissen und laut brummenden Generatoren bis spät in die Nacht leider die Variante Prinzessin auf der Erbse (aber solche Sachen empfindet ja jeder anders, den einen stört es, den anderen nicht) - geht es nach dem Frühstück wieder los.

Zuerst ein kurzer Abstecher zum Observatorium. Dort möchten einige Einheimische - wie auch schon an den Tagen zuvor gerne ein Foto mit einem machen. Bitte - sehr gerne und am besten noch das eine oder andere Foto mit der eigenen Kamera als Erinnerung für zuhause. Die Usbeken sind schließlich ein sehr angenehmes, freundliches, aufgeschlossenes und kontaktfreudiges Volk.

Weiter geht es zum Grab des hebräischen Propheten Daniel und zum Highlight des Tages - der Gräberstadt Shah-el-Senda. Hier wie auch an diversen anderen Sehenswürdigkeiten ist wieder eine kleine Fotogebühr zu bezahlen - es rentiert sich aber wieder definitiv. Absolut beeindruckend - entsprechend laufen erneut die Kameras heiß. Das wird viel Arbeit, die Bilder nach dem Urlaub zu sortieren - wie soll man bei diesen Motiven die schönsten herausfinden? Aber wenigstens kann man mit der Digicam begeistert losknipsen - wie lief das eigentlich früher mit einer begrenzten Anzahl von 24 oder 36 Fotos je Film?

Danach geht es zum Basar - ein paar Nüsse und Trockenfrüchte werden gekauft. Unser Reiseleiter besorgt für uns geräucherten Fisch zum Probieren und es geht zum Mittagessen. Das lokale Bier im Restaurant soll sehr gut sein, was auch allgemein bestätigt wird.

Erst einmal zurück zum Hotel - für eine Runde im Pool, kurz erholen oder einem erneuten Kampf mit einem sehr widerspenstigen Netbook. Trotz Netbook reicht die Zeit bis zum nächsten Programmpunkt zum Glück noch für eine Runde im Pool.

Mit dem Bus geht es später zu einer Weinprobe (wer sich wundert - Mittagessen mit Bier und jetzt Wein und das im Ramadan in einem muslimischen Land - ja, das gibt es tatsächlich. Die einheimischen Frauen tragen hier teilweise durchaus auch knielange Röcke und kein Kopftuch oder wenn – dann bunt und fröhlich und teils sehr modisch).

Nach der Weinprobe geht es gut gestimmt zu einer usbekischen Familie, wo uns gezeigt wird, wie man das Nationalgericht Plov kocht. Dabei fällt auch auf - die Leitungen, welche oben außen an den Häusern vorbei laufen, sind Gasleitungen und führen simpel durch die Wand zur Kochstelle - wie in diesem Fall direkt an das Gestell für den Plovtopf im Außenbereich.

Der Abend verläuft lustig und wie im Flug und nach einem kurzen Fotostopp am Registan Platz und dem Gur Emir-Mausoleum (Samarkand bei Nacht) heißt es auch schon wieder auf die Weiterreise einstellen - auf Wiedersehen Samarkand.

5. Tag:Samarkand - Buchara

Erneut frühes Aufstehen - unser Reiseleiter hat es möglich gemacht und so geht es, bevor die Karawane weiterzieht, um 7.30 Uhr bereits mit dem Taxi nach Shahrisabz. Alleine die Fahrt dort hin ist ein Erlebnis. Es gilt - Schlaglöcher sind bis zu einer bestimmten Größe kein Problem, so lange man nur schnell genug drüber fährt. Zu großen Schlaglöcher weicht der Fahrer geschickt aus - dafür wird die gesamte Fahrbahnbreite genutzt und generell gilt - irgendwie ist immer Platz. Auf einer Passhöhe machen wir einen kurzen Fotostopp - in der Ferne leuchten die schneebedeckten Berge und Tadschikistan ist nicht weit.

Nach Besichtigung der Ruinen des Weißen Palastes und den Moscheen geht es rasant zurück nach Samarkand und nach einer kurzen Rast mit dem Bus nach Buchara. Die Straße dorthin ist wie schon gewohnt meist eine ziemlich holprige Angelegenheit mit vielen Baustellen.

Kurzer Stopp an einer ehemaligen Karawanserei (Ruine) und einer Keramikwerkstatt und dann sind wir endlich in Buchara an unserem Hotel Malika. Nach dem Abendessen geht es noch kurz in die belebte Straße vor dem Hotel - der erste Eindruck: hier könnte man länger bleiben.

6. Tag: Buchara

Ab 8.00 Uhr heißt es Buchara erkunden - das Samaniden Mausoleum, Chaschmai-Ayub (Hiobs-Quelle), der Kolchosen Basar, die BoloHaus-Moschee, die Zitadelle Ark, der Poi-Kalon-Komplex mit der Miri-Arab-Medrese, der Moschee Kalon und Miaorai-Kalon.

Danach geht es weiter zur Kós-Mudrasa, der Abdulasischon Medrese, zu einer Schmiede, zum Juwelierverkäufer Basar, Basori-Kord Hammon, Mützenverkäufer-Basar, den Moscheen Magoki-Attoran, Ausgrabungen, dem Geldwechsler- und Geldwäscher-Basar (hat im übrigen nichts mit der heutigen Geldwäsche zu tun) und zum Labi-Haus-Komplex. Mit den Bezeichnungen und Namen ist das so eine Sache - irgendwie scheint es meist mehrere Varianten für die Schreibweise zu geben.

Zum Glück liegt bei der Besichtigung alles nah zusammen, trotzdem tut die Pause, die wir dazwischen in einem Café, in welchem uns unter anderem Apfelschorle und Käsekuchen auf der Karte begrüßen, gut.

Auch die etwas länger Pause später im Hotel ist angenehm. Erfrischt geht es noch zur NodirDeuonBegi Medrese, der Nodir Devonberge Herberge, kurze Erläuterungen bei einem Miniaturenmaler, danach vorbei am Teich zur Kukaldosch Medrese bis wir zum Restaurant kommen, wo vor dem Abendessen eine Folklore- und eine Modeschau stattfinden. Nach dem Essen heißt es noch sich unter die Einheimischen mischen - man könnte hier definitiv länger bleiben, schade, dass es morgen schon weiter geht.

7. Tag: Buchara - Chiva

Es geht wieder um 8.00 Uhr los. Zuerst noch in Buchara zur Chor-Minor Moschee, dann bricht die Karawane zum nächsten Ziel auf - Chiva. Die Autobahn ist teils sehr holprig, teils schon neu - manche Abschnitte sind vorerst nur einspurig freigegeben, manche schon komplett fertig. Durch die Straßenverhältnisse zieht sich die Strecke.

Unterwegs erfahren wir noch viel über das heutige Leben in Usbekistan während der Wüstensand sich farblich verändert und Kühe die Autobahn kreuzen.

Zum Mittag gibt es frischen Fisch - mitten in der Wüste. In der Nähe ist ein kleines Dorf welches direkt am Fluss liegt und so hat sich das Restaurant an der Autobahn offenbar angeboten. Der Fisch ist lecker, es wird geschmaust und geplauscht. Die örtliche Harmoniehalle sorgt jedoch nicht wirklich für ein harmonisches Gefühl (Plumpsklo) ...... Aber es geht ja sowieso weiter - durch die Wüste, welche in Teilen erstaunlich grün ist.

Nach etwa 9 Stunden kommen wir in Chiva in unserem Hotel Arkanchi an. Schnell aufs Zimmer und schon starten wir zu einem ersten kleinen Rundgang durch die Stadt - nachdem die Kameras heute weitestgehend Ruhetag hatten, kommen sie jetzt wieder voll zum Einsatz - spätestens auf der Stadtmauer wird verstärkt los geknipst. Tolles Licht und Motive, wohin man blickt. Im Innenhof des Hotels gibt es dann das Abendessen und angeregte Unterhaltungen, bevor unser Reiseleiter verkündet, dass es morgen erst um 9.00 Uhr los geht - ausschlafen quasi.

Erfreulich - auch dem Netbook scheint die Reise zu gefallen, es fährt mittlerweile problemlos hoch (vielleicht haben auch die hiesigen Straßenverhältnisse ihr übriges dazu beigetragen?).

8. Tag: Chiva

Durch das Westtor betreten wir die Stadt und kreuzen bei unserer Stadtführung mehrere Punkte vom Vortag - die Kunya Ark Zitadelle, die Juma Moschee mit ihren tollen geschnitzten Holzsäulen, und und und. Trotzdem - die Kamera braucht dringend Luft und Licht, also schnell aus der Tasche geholt und aus dieser oder jener Perspektive hat man sicher eh noch keine Aufnahmen gemacht, zumal gestern eher schon Abendstimmung war - knips, knips, knips.

Und obwohl man eben doch gestern hier schon gebummelt ist und Zeit zum Einkaufen hatte - selbst an den Ständen entdeckt man wieder neues. Da einkaufen und somit jemand anderem den Lebensunterhalt sichern gut für das Karma sein soll, landet der nächste Schal, die nächste Tasche, .... im Rucksack. Die Sachen sind aber auch einfach schön und zum Glück haben wir hier ausreichend Zeit zum Erklären lassen, fotografieren und shoppen.

Nach dem Mittagessen (wie meist Suppe - eine Kleinigkeit reicht bei den Temperaturen) bleibt erst einmal Zeit zur freien Verfügung. Abends geht es gut gelaunt und lustig wie immer dann zuerst zu einem kleinen Konzert von einer lokalen Gruppe mit einheimischen Lieder. Da Nebensaison ist sind wir die einzigen Gäste dort - am Ende heißt es mittanzen. Im Anschluss folgt in einem regionalen Lokal das Abendessen - wie meist bestehend aus diversen kleineren Vorspeisen, einer Suppe, dem Hauptgericht und einem kleinen Nachtisch.

Gemütlich zum Hotel zurück gebummelt muss dann auch der Koffer für den Flug am nächsten Tag gerichtet werden.

9. Tag: Chiva - Taschkent

Um 8.30 Uhr trifft die Karawane zusammen zur Fahrt zum Flughafen - auf nach Taschkent. Spätestens jetzt schleicht sich ab und zu ein wenig Wehmut ein, ist doch das Ende der Reise absehbar und eigentlich könnte man hier noch so viel machen. Die vorgesehene kurze Besichtigung eines Palastes außerhalb der Stadtmauern fällt aus - er wird gerade renoviert. So geht es dann schneller zum Flughafen.

Der Flug nach Taschkent verläuft insgesamt ruhig, bis auf den Landeanflug, der uns mit heftigen Turbulenzen durchschüttelt. In Taschkent geht es zum Museum für angewandte Kunst und zur letzten Medrese der Reise. Diese ist noch aktiv und im Innenhof wunderschön begrünt. Im Hotel Usebkistan angekommen, schnell Zimmerbezug und dann will ein kleiner Teil der Gruppe zum Kaffee trinken - leider funktioniert die Zimmerkarte nicht und dann streikt der Aufzug - schade, knapp verpasst. Kaffee muss aber auch nicht unbedingt sein - durch die toll gepflegten Grünanlagen (gerne werden verschiedene Basilikumsorten eingepflanzt - was für ein feiner Duft) und über den Bildermarkt in der Nähe wollte ich sowieso noch schlendern.

Das Abendessen in einem lokalen Restaurant ist lecker und die Stimmung ist, trotz des nahenden Abschieds von Usbekistan, prima. Noch ein kurzer Abstecher in die Bar unseres Hotels und ab ins Zimmer - morgen geht es früh los.

Leider bemerke ich erst jetzt, dass der Lärm im Zimmer nicht von der Klimaanlage kommt, sondern von den Generatoren vor dem Hotel. Ohrstöpsel helfen da auch nicht wirklich. Schade, dass Zimmer auf die andere Seite raus für die erste Nacht war so schön ruhig.

10. Tag: Abreise

Um 5.30 Uhr geht es zum Flughafen - es heißt Abschied nehmen von den modernen und zuverlässigen usbekischen Kamelen Bus, Zug und Flugzeug.

Am Flughafen heißt es natürlich auch "auf Wiedersehen Akbar - du warst ein toller Reiseleiter".

Im Flughafen erwartet uns dann ein unbekanntes Usbekistan - es wird gedrängelt und geschubst und irgendwie ist hier alles chaotisch. Der Check-in dauert ewig - die Zeit wird knapp und vor uns noch Pass- und Sicherheitskontrolle. Vor letzterer ist ein extremer Stau - eigentlich ist schon Boarding. Nachfrage beim Flughafenpersonal - man braucht sich keine Sorgen zu machen, das Flugzeug würde schon warten.

Im Flugzeug dann das nächste Wirrwarr - etliche Sitzplätze sind doppelt vergeben. Seltsam ist dann, dass nach einer halben Stunde Beine-in-den-Bauch-stehen plötzlich von den betroffenen Fluggästen scheinbar nur Männer in die Business-Class geupgradet werden.

Und irgendwie geht es gerade so weiter - der Flug nach Istanbul startet mit ordentlich Verspätung. Macht nichts, dort ist viel Zeit vor dem Weiterflug (wie schön wäre ein Direktflug von Usbekistan nach Frankfurt oder wenigstens ein Weiterflug von Istanbul nach Stuttgart). Der Anschlussflug hat ebenfalls Verspätung und da es in Frankfurt mit der Gepäckausgabe länger dauert, klappt es auf den vorgesehenen ICE (obwohl er Verspätung hat) nicht. Auch die restliche Heimreise ist von Verspätungen geprägt - leider wird die ab Stuttgart obwohl sie frühzeitig bekannt sein muss ("Verspätung aus vorheriger Fahrt") erst so spät kommuniziert, dass ein Umstieg auf die S-Bahn zeitlich nicht mehr machbar ist. Ach wie schön war das in Usbekistan - beeindruckende Kultur, tolle Bauwerke, freundliche Menschen und pünktliche öffentliche Verkehrsmittel.

An meine Mitreisenden - ich hoffe, ihr seid alle gut und gesund zuhause angekommen, war eine schöne Zeit mit euch.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Linienflug mit Zwischenstopp nach Taschkent.

2. Tag - Taschkent
Ankunft am Flughafen, Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer ins Stadtzentrum. An den Westausläufern des Tianshangebirges liegt die moderne Metropole mit ihrem vielen Grün und den breiten Boulevards. Wer hätte gedacht, dass diese Stadt über zwei Millionen Einwohner hat? Nach einem Frühstück im Zentrum begeben Sie sich auf eine Entdeckungstour zu den Schätzen der Stadt. Schlendern Sie im Rahmen der Stadtbesichtigung auf den Spuren vergangener Zeiten. Unter der Barak-Khan-Medrese (Islamschule) haben Sie sich sicherlich etwas Anderes vorgestellt. Hier bekommen Sie einen ersten Eindruck von den herrlichen Sehenswürdigkeiten, die Sie auf der weiteren Reise erwarten. Das massive Architekturmonument erhebt sich eindrucksvoll über der flachen Ebene. Die türkisfarbenen Kuppeln bilden einen einzigartigen Kontrast zur sandfarbenen Fassade. Sie staunen über die filigranen Mosaike und Verzierungen - wie aus "Tausendundeiner Nacht". Dem ist nicht genug. Nach einer Besichtigung der Bibliothek und der Medrese Kukeldasch gehen Sie auf eine Zeitreise in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Museum für Angewandte Kunst wartet mit über 7.000 Exponaten auf Sie. Hier bestaunen Sie Exponate traditioneller Volkskunst aus vergangenen Zeiten einer fremden Kultur. Zum Tagesabschluss folgt ein Abendessen und die Übernachtung in Taschkent. Lassen Sie die märchenhaften Eindrücke des Tages auf sich wirken.

3. Tag - Taschkent - Samarkand
Morgens fahren Sie mit dem Schnellzug nach Samarkand. Nach der Ankunft erfolgt der Transfer zum Hotel. Im Anschluss besichtigen Sie das Gur Emir-Mausoleum. Übersetzt bedeutet es "Grab des Gebieters" und wurde Ende des 14. Jahrhunderts bis Mitte des 15. Jahrhunderts als Grabstätte Timurs errichtet. Außerdem besichtigen Sie die Shah-e-Senda. Die von Timur für Familie und engste Freunde erbaute Gräberstadt im Norden Samarkands, ist eines der interessantesten Zeugnisse für die Vielfalt und Schönheit timuridischer Baukunst. Abschließend besichtigen Sie das Danielsgrab des hebräischen Propheten Daniel, der sich in dem Afrosiab Friedhof gleich in der Nähe eines kleinen Baches befindet.

4. Tag - Samarkand
Nach dem Frühstück geht es zur Bibi Chanim Moschee, die Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet wurde und eines der größten Bauwerke seiner Art in der islamischen Welt ist. Der Innenhof hat eine Größe von 64 x 78 m. Drei der mächtigen, in Kreuzform angelegten, gewölbten Iwane führten zu großen Säulenhallen, wo Hunderte runder Mamorsäulen und Stützpfeiler mehr als 400 Kuppeln trugen. Nach dem Besuch führt Sie der Weg zu einem farbenfrohen Basar. Allerlei exotische, würzige Gerüche kitzeln Ihre Nase. Probieren Sie doch mal eines der fremden Gewürze! Noch dazu lassen sich hier Mitbringsel für jeden Geschmack finden. Weiter geht‘s! Hätten Sie jemals gedacht, auf dem weltbekannten Registan-Platz zu stehen und das Wahrzeichen Usbekistans zu bestaunen? Ehrfürchtig betrachten Sie die drei riesigen Medresen, die sich hier gegenüber stehen. Der Anblick von türkisblauen Kuppeln, mächtigen Portalen und Mosaikpanelen lässt das Herz höher schlagen. Die verzierten Säulen sind einfach gigantisch! Inmitten dieser Riesen fühlen Sie sich wie ein Zwerg. Im Hintergrund glitzern die Kuppeln der Moscheen wie in einem orientalischen Märchen. Diesen geschichtsträchtigen Ort möchten Sie so schnell nicht verlassen. Am Abend helfen Sie bei der Zubereitung des Nationalgerichts Plov. Danach dürfen Sie es sich natürlich auch schmecken lassen.

5. Tag - Samarkand - Buchara (ca. 280 km, ca. 4 Stunden)
Nach dem Frühstück fahren Sie nach Buchara. Auf der Strecke entdecken Sie ein monumentales Tor, das mitten in der Wüste steht. Es scheint ins Nichts zu führen. Es sind die Überreste der Karawanserei "Rabat el Malik" und mitten hindurch führte die alte Seidenstraße. Einen weiteren Stopp legen Sie bei der Keramikwerkstatt in Gijduvan ein und beim Minarett in Vabkent ein. Nach der Ankunft in Buchara erfolgt der Transfer zum Hotel. Am Nachmittag besichtigen Sie die Festung Ark. Sie ist vermutlich zu Beginn des ersten Jahrhunderts nach Christus entstanden. Die Zitadelle wurde mehrfach zerstört ab dem 7. Jahrhundert und mit einem ungewöhnlichen Grundriss wieder aufgebaut. Das Samaniden Mausoleum liegt außerhalb der Altstadt, entstanden in der Regierungszeit von Ismail Samani. Er errichtete in seiner Hauptstadt das Mausoleum als Begräbnisstatte für seine Familie. Das Abendessen findet in einem lokalen Restaurant statt.

6. Tag - Buchara
Sie starten mit einem Stadtrundgang in einem der bedeutendsten Handels- und Industriezentren Zentralasiens. Neben Besuchen des beeindruckenden Labi-Hauz-Komplexes bekommen Sie die Marktkuppelbauten mit gleich drei Basarzentren zu sehen. Die Basare wurden vorwiegend über Straßenkreuzungen errichtet. Beim Anblick von zwei der ältesten Medresen Bucharas geraten Sie ins Schwärmen. Märchenhaft! Die Medrese Ulugbek ist für ihre filigranen Mosaike bekannt, doch die Geschichte sollte man nicht außer Acht lassen. Ihr Reiseleiter kann Ihnen sicherlich mehr über das einstige Zentrum der Mathematik und Astronomie erzählen. Die Medrese Abdul-Aziz-Khan entstand 1652 in der Altstadt von Buchara und wurde nach ihrem Erbauer benannt. Wussten Sie, dass das Auswärtige Amt die Restaurierungsarbeiten von 2006 - 2008 förderte? Nun erstrahlt die Islamschule in neuem Glanz. Kein Wunder also, dass die Altstadt Bucharas zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Danach schauen Sie bei dem weltbekannten Künstler Davlat Toshev vorbei, der Ihnen dabei hilft Ihre eigene Miniatur oder Kalligraphie in usbekischen Stil zu fertigen. Diese kleinen Kunstwerke sind doch das perfekte Souvenier für die Daheimgebliebenen. Auch darf Poikalon nicht fehlen. Diese architektonische Gruppe bedeutet so viel wie "Sockel des Großen", womit das Kalon-Minarett gemeint ist. Der Komplex besteht aus vier Monumenten: der sich gegenüber stehenden Kalon Moschee und Miri-Arab-Medrese, dem Kalon Minarett dazwischen und der kleinen Amir-Allimkhan Medrese südlich der Miri-Arab-Medrese. Nach einem eindrucksvollen Tag findet das Abendessen in einer Medrese mit Folklore statt (wetterabhängig).

7. Tag - Buchara - Chiva (ca. 450 km)
Nach dem Frühstück fahren Sie durch die Kizilkum-Wüste nach Chiva. Kaum zu glauben, dass diese Gegend reich an Rohstoffen, wie Gold, Silber, Uran, Kupfer und Erdöl ist. Nach der Ankunft werden Sie in Ihr Hotel gebracht. (Fahrtdauer ca. 8 - 9 Stunden).

8. Tag - Chiva
Nach dem Frühstück machen Sie eine Stadtbesichtigung. Sie sehen die Kunya Ark Zitadelle an der westlichen Mauer der Altstadt mit Gebäuden aus dem 17.-19. Jahrhundert. Sie dient als offizielle Residenz de Chans von Chiwa. Die Juma Moschee, welche im 10. Jahrhundert erbaut wurde, wurde Ende des 18. Jahrhundert restauriert. Die Holzbalkendecke der Halle wird von 213 Säulen getragen, zum Teil bis 1.000 Jahre alt und mit kunstvollen Schnitzereien. Weiter geht‘s zum Pahlavon Machmud-Mausoleum und zum Islam Choja-Minarett - ein Gebäude schöner als das andere. Als glänzender Abschluss folgt der Besuch des Tasch Hauli-Palastes. Unbeschreiblich, dieses Meisterwerk der orientalischen Architektur sollte man mit eigenen Augen gesehen haben! Übernachtung in Chiva.

9. Tag - Chiva - Urgench - Taschkent
Am frühen Morgen werden Sie zum Flughafen Urgench gebracht und fliegen nach Taschkent. Eine Stadtrundfahrt im modernen Teil der Stadt wird Sie begeistern: Sie sehen den Unabhängigkeitsplatz, den Theaterplatz Navoi sowie das Denkmal für Erdbebenopfer. Anschließend unternehmen Sie eine Metrofahrt. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung. Das Abschiedsessen findet in einem lokalen Restaurant statt.

10. Tag - Taschkent
Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.