Februar - März 2015

Mit der Landung auf Kuba beginnt eine kleine Zeitreise. Zwischen Oldtimern und restaurierten Kolonialgebäuden fühlen Sie sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Anschließend wartet die Insel Cayo Santa Maria auf Sie.

Ihr Chronist

Mein Name ist Ute, ich bin 51 Jahre alt und habe zwei Kinder. Eines meiner größten Hobbys ist Reisen und dabei die Menschen und die Natur zu beobachten.

Nach dem Studium an der Universität Augsburg begann ich bei einem kirchlichen Verband zu arbeiten. Da bin ich bis heute tätig.

Die Arbeit in der Krisenintervention ist sehr anstrengend und täglich eine neue Herausforderung so dass für mich der Urlaub und das wandern durch die Natur einen Ausgleich schaffen.

1. Tag: Anreise

Gut vorbereitet und ausgestattet starten wir am Faschingsdienstag, dem 17.02.2015, unsere im Januar bei Berge und Meer gebuchte Reise nach Kuba. Mit dem ICE und Rail&Fly Ticket geht es von Augsburg zum Flughafen Köln/Bonn.

Nach einer sehr gründlichen Personenkotrolle starten wir mit etwas Verspätung um 15.00 Uhr zu einem zehnstündigen Flug. In der Thomas Cook Maschine ist es etwas beengt, irgendwie erinnert das uns an unseren innerchinesichen Flug von 2013. Es gibt kaum Beinfreiheit so dass regelmäßig mindestens ein Drittel der Fluggäste zwischen den Sitzreihen herumgeht . Die Verpflegung ist einfach und kaum genießbar, das Bordpersonal dafür freundlich und hilfreich.

Um 21.00 Uhr Ortszeit landeten wir bei 23 Grad Celsius in Varadero. Die Zeitverschiebung beträgt sechs Stunden. Nach der Kofferausgabe und einer gründlichen Passkontrolle, Foto von jedem Fluggast und den obligaten Fragen zum Gesundheitszustand und kürzlichen Afrikaaufenthalten, gehen wir Richtung Ausgang um unsere Weiterfahrt nach Havanna anzutreten. Am Ausgang tummelten sich viele Einheimische mit Namensschildern von reisenden Touristen, es ist nicht leicht in dieser chaotischen Situation den richtigen Ansprechpartner zu finden.

Ich finde dann doch eine Dame auf deren Schild der Name meines Mannes steht, Englisch scheint aber wohl nicht ihre Stärke zu sein. Erst nach erneuter und eindringlicher Wiederholung des Hotelnamens und des Ortes verweist sie mich an einen Taxifahrer. Der Taxifahrer ist zwar auch sehr freundlich, spricht jedoch nur spanisch. Gut, dann greife ich eben zu Italienisch. Seine Miene hellt sich auf und er kann meine Fragen beantworten. Für die ca. 140 Km von Varadero nach Havanna brauchen wir gute 2 Stunden. Die Straßen sind wenig befahren und kaum beleuchtet, gefaren wird auf der vierspurigen, gut ausgebauten Straße, trotz Rechtsfahrgebot grundsätzlich immer auf der linken Spur. Nun ja, fremde Länder, fremde Sitten.

Kurz nach 23.00 Uhr erreichen wir das im Dezember 1930 auf dem Taganana-Hügel in Havanna eröffnete achtstöckige "Hotel Nacional de Cuba". In diesem alten Art-Deco-Neo-Klassik-Haus mit hervorragendem Blick auf den Malecón, das 1992 wieder aufwändig renoviert wurde, haben schon so namhaft Gäste wie Buster Keaton, Johnny Weissmüller, Tyrone Power, Errol Flynn , Marlene Dietrich, Boxer Rocky Marciano und Schriftsteller Ernest Hemingway übernachtet.

Die "ehrenwerte Gesellschaft" war auch durch Größen wie Lucky Luciano, Meyer Lansky und Vito Genovese vertreten. Das hochnäsige Personal, das sich offensichtlich nur durch Trinkgeld an seine eigentlichen Aufgaben erinnern lässt, gehört zu diesem Traditionshaus ebenso dazu wie das Cabaret Parisién, die Compay Segundo, schlechter Mojito und Wasser die Flasche zu 4 €. Apropos Wasser, das Wasser aus der Dusche hat die schechte Angewohnheit erst kalt zu werden und dann ganz auszubleiben.

Was solls, wir gehen trotz vorgerückter Stunde in den schönen Garten der Anlage. Dort genießen wir zu dem Ausblick auf den Malecón, der Uferpromenade von Havanna, ein Bucanero, das wohl einzige genießbare kubanische Bier. Viva la Revolución!

2. Tag: Havanna

Für die nächsten Tage wurden Sturm und Regen vorhergesagt. Heute werden wir eine Stadtrundfahrt machen, diese Fahrt ist Bestandteil der gebuchten Reise. Inzwischen haben sich sich nach und nach mehrere Gäste im Hotel eingefunden die wir bereits im Flugzeug gesehen haben. Alle kamen so wie wir mit einem Taxi nach Havanna. Nach einem ausgiebigen Frühstück sollte es um 10.00 Uhr zu unserer City Tour gehen.

Der Bus und unser Reiseführer Luis sind überpünktlich. Wir holen aus weiteren Hotels noch Gäste ab und können dann nach einer Stunde mit der Rundfahrt beginnen. Beim "Castillo de los Tres Reyes del Morro" führt Luis uns in einen Rum- und Tabakladen wo es angeblich die "günstigsten Preise in ganz Kuba" geben soll. Er betont immer wieder wir sollten zusammen bleiben da die Gefahr sich zu verirren zu groß wäre. Ich kann ihn einfach nicht ernst nehmen.

Der Gang durch die durch die mit UNESCO-Geldern renovierte Altstadt ist beeindruckend, alles ist für die devisenschweren Touristen hübsch hergerichtet. Ganz anders im restlichen Havanna; hier sind die Gebäude meist in einem erbarmungswürdigen Zustand. Am "Place de la Cathedral" verabschieden mein Mann und ich uns von dem Reiseleiter und verzichten auf seine Restaurantempfehlungen. Wir wollen in dem über die Grenzen Kubas hinaus bekannten Paladar "Dona Eutimia" essen.

Wir haben zwar nicht reserviert, bekommen aber nach kurzer Wartezeit trotzdem einen Tisch. Das Essen ist hervorragend, die Cocktails sehr zu empfehlen vor allem der "Frozen Mojito". Den Weg zum Hotel finden wir auch alleine, dazu müssen wir nicht einmal die Offline-Navi-App bemühen. Den Abend lassen wir in der Hotelbar ausklingen.

3. Tag: Havanna - Viñales - Havanna

Heute steht der Ausflug nach Pinar del Rio und in das Viñales-Tal auf dem Programm. Geplant ist die Abfahrt für 7.30 Uhr. Es wird acht und halb neun, dann kommt endlich der Reisebus.

Wie am Vortag fahren wir mehrere Hotels ab bis der Bus voll ist. Es ist ein bewölkter, windiger Tag. Es geht vorbei an Bananenplantagen, Maisfeldern und den allgegenwärtigen Königspalmen über denen die Truthangeier einzeln oder in kleinen Gruppen kreisen auf einer kaum befahrenen Autobahn nach Westen, selbstverständlich immer auf der linken Spur.

Pinar del Rio erweist sich als kleines Nest mit niedrigen Häusern. Wir besuchen eine Zigarren-Manufaktur und können uns in aller Ruhe den Zigarrenherstellungsprozess ansehen. Alles beste Handarbeit, kein Wunder, dass die Dinger so teuer sind. Dann besuchen wir eine Rumfabrik, repräsentiert durch eine Abfüllanlage aus den späten 50-ern, wenigstens kann man im anschliessenden Verkaufsraum den Rum probieren. Und der ist gut. Die Aussage der Reiseleitung "der beste Rum und die günstigsten Zigarrenpreise" erweist sich zumindest zur Hälfte als richtig.

Weiter geht es an mit Bromelien und Lianen behangenen Bäumen in das in die Muschelkalkfelsen der "Cordillera de Guaniguanico" eingebettete Viñales-Tal . Die fruchtbare Erde und das besondere Klima zwischen den "Mogotes", den Kegelkarstbergen die dem Tal sein typisches Aussehen verleihen, haben diese Region zu einem der besten und berühmtesten Tabakanbaugebieten aufsteigen lassen.

Wir besuchen einen Tabakbauern wo wir in einer Trockenhütte Interessantes über den Tabakanbau und seine weitere Verarbeitung erfahren. Anschließend erfolgt ein Pflichtbesuch der "Mural de la Prehistoria" , einem Werk von fragwürdigem künstlerischem Wert.

Nach einem einfachen, aber sehr guten Mittagsessen ( Früchte, Schweinebraten mit Salat und Kartoffeln sowie Brotpudding), begleitet von kubanischer Livemusik, besuchen wir die "Cueva del Indio". Die aus dem Karstgestein herausgewaschenen Höhle wird von einem kleinen Fluss durchzogen den wir mit einem Boot befahren. Die üppig bewachsene Landschaft die uns beim Verlassen der Höhle erwartet ist beeindruckend.

4. Tag: Havanna - Cayo Santa Maria

Heute erfolgte nun unsere lang ersehnte Fahrt nach "Cayo Santa Maria". Die Abfahrt soll um 9.00 Uhr sein und mit dem Taxi erfolgen. Wir sind rechtzeitig in der beeindruckenden Eingangshalle des Hotels Nacional, checken aus und warteten auf das Taxi, und das kommt nicht.

Ein Mann geht sichtlich nervös in der Halle auf und ab, er hatte kein Schild, er sieht sich nur um. Ich spreche ihn an und das entpuppt sich als Volltreffer; er soll uns abholen und zu der Trauminsel bringen. Er spricht kein Englisch sondern, wer hätte das anders erwartet, nur Spanisch. Wir fahren nun 400 km mit einem Fremden in einem fremden Land, da hilft nur Vertrauen, über die "Via National" in einem Taxi zu unserem weiteren Ziel.

Kurz vor 13.00 Uhr erreichen wir den Übergang zu der Insel, einen 48 km quer durch das Meer und die Mangroven führenden und mit siebenundvierzig Brücken gespickten Damm , an dessen Anfang ein Polizeikontrollposten steht. Die Pässe und die Hotelvouchers werden überprüft und wir dürfen weiter fahren.

Nach einer Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft erreichen wir das 2011 eröffnete "Memories Paraiso Azul Beach Resort" und werden mit einem ruhigen Zimmer im 2. Stock mit traumhaftem Meerblick und Strandzugang vor der Haustür im "Memories Paraiso" belohnt.

5. - 6. Tag: Cayo Santa Maria

Cayo Santa Maria ist eine kleine, 16 km lange und 2 km breite, in der "Bahia de Buena Vista", auf der Nordseite Kubas gelegene Insel welche zum "Jardines del Rey" Archipel gehört.

Die Nordseite hat kilometerlange weiße Sandstrände, die Südseite ist von Mangrovenwald bedeckt. Hier ist nun alles inklusive, sogar das gute Wetter. Das Resort verfügt über 2 Buffetrestaurants, 4 Themenrestaurants ( À-la-carte), 2 Grillrestaurants, 8 Bars, 2 große Pool-Landschaften und ist in eine gepflegte weitläufige Gartenanlage eingebettet.

Über 90% der Gäste kommen aus Kanada, Verkehrssprache ist English und sogar die Gärtner sprechen es. Vorsicht, Kanadier sind Frühaufsteher und reservieren gerne die besten Liegen an Pool und Strand. In unmittelbarer Nähe befindet sich das "Pueblo La Estrella", hier gibt es weitere Themenrestaurants, Eisdielen, Souvenir- und Kunsthandwerkläden.

Wem es beim relaxen zu ruhig wird kann sich hier in den Rummel stürzen oder eine der allabendlichen Animationsshows besuchen. Kubanische Barkeeper sind wahre Zauberkünstler, es gibt so gut wie keinen Cocktail den sie nicht mixen können. So lassen sich die Abende bei kubanischer Livemusik genießen.

7. Tag: Cayo Santa Maria - Schnorcheln & Speedboot

Heute fahren wir auf unseren Schnorchel- und Speedboat-Ausflug. Mit dem Bus geht es zum kleinen Sporthafen auf der Nachbarinsel und von dort mit einer Motorjacht zu einem vorgelagerten Riff. Die Schnorchelausrüstung wird vom Veranstalter gestellt. Nach einer kurzen Sicherheitseiweisung geht es ab ins glasklare Wasser.

Die Unterasserwelt ist zwar nicht mit den Malediven, dem Roten Meer oder Australien zu vergleichen aber trotzdem bunt und artenreich. Nach 40 Minuten sind wieder alle im Boot und es geht zurück. Nun folgt der zweite Teil des Ausfluges: Speedboatfahren. Erst mal die obligate Technik- und Sicherheitseinweisung und dann geht es los.

Unser Guide fährt vor und in je 30 m Abstand folgt ein Speedboat mit 2 Gästen. Eine Stunde lang pures Vergnügen, durch die Mangroven, vorbei an tausenden Inselchen, hinaus aufs offene Meer zu einem vor sich hinrostendem Schiffswrack und wieder zurück. Ein toller Ausflug.

8. - 13. Tag: Cayo Santa Maria

Wenn das im Schatten oder in der Sonne liegen auf Dauer zu langweilig wird bietet sich neben den anderen Aktivitäten wie Strandwanderungen, Kajak, Tretboot, Katamaran fahren oder Tennis spielen noch eine weitere Aktivität an.

Ein Panoramabus fährt stündlich in beide Richtungen der Insel. Die einzelne Fahrt kostet 1 CUC, eine Rundfahrt ist schon für 2 CUC zu haben. Auf dem Cayo Ensenchos, eine der Endstationen des Busses, gibt es eine weitere Attraktion.

Wer möchte kann hier gegen Bares mit Delphinen im Delphinarium schwimmen. Wir haben darauf verzichtet und beobachten lieber Tiere in freier Wildbahn oder auch wenn sie sich frech aus den Tellern der Gäste bedienen.

14. Tag: Abreise

Heute ist unser Abreisetag. Und zu Ehren dieses Tages wird im Kubanischen Grill, wie jeden Montag, Schwein auf kubanische Art gegrillt. Dazu gibt es dann frisch gepressten Zuckerrohrsaft, mit oder ohne Rum.

Es hat so viel Freude und Spaß auf Kuba gemacht dass wir diese Reise weiter empfehlen und dieses Land wieder besuchen werden.

Nach einer Rückfahrt von ca. fünf Stunden, natürlich mit einem Taxi für uns beide, erreichen wir Varadero und treten unseren zehnstündigen Rückflug an. Danke an Berge und Meer !

Ihr Reiseverlauf

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Ankunft in Varadero. Ankunft in Varadero. Empfang und Transfer zum Hotel in Havanna (ca. 155 km).
2. Tag - Havanna. Heute unternehmen Sie eine Stadtrundfahrt durch die kubanische Metropole, bei der Sie sowohl die Altstadt als auch den neuen Teil sehen. Die Straßen werden beherrscht von Markenzeichen Kubas, den aus den 50er Jahren stammenden Autoschätzen aus Amerika. Während der Besichtigung sehen Sie unter anderem den Platz der Revolution und das Kapitol. Die Fassade dieses Gebäudes erinnert stark an das Kapitol aus Washington D.C., finden Sie nicht auch? Von einem der Aussichtspunkte erhalten Sie einen Überblick über die Altstadt Havannas. Ist sie nicht wunderschön? Entlang der Hauptplätze des historischen Havannas gehen Sie spazieren und erleben das alltägliche Leben der Kubaner. Nehmen Sie das karibische Flair in sich auf. Ihr Mittagessen nehmen Sie in einem der lokalen und privaten Restaurants zu sich. Hier lernen Sie Einblicke in die privaten Betriebe, die vom Land entwickelt wurden. Probieren Sie auch die lokalen Weine! Übernachtung in Havanna
3. Tag - Havanna - Viñales - Havanna (ca. 250 km). Nach dem Frühstück verlassen Sie Havanna und fahren in das Tabak Tal Viñales, das Zentrum der kubanischen Tabakherstellung. Bis zu 400 m hohe Kalksteinwände erheben sich hier aus der fruchtbaren Erde. Das Tal wird auch Kulturlandschaft der Menschheit genannt und auch die UNESCO erkannte die Schönheit der Natur hier. Ihr erster Anlaufpunkt ist die archäologische Stätte “Mural de la Prehistoria“ mit den bekannten Wandmalereien. 1961 wurden diese von einem kubanischen Künstler an die Felswand gepinselt. Anschließend begeben Sie sich in Boote und durchfahren die Tropfsteinhöhle "Cueva del Indio", uralte Indianerhöhlen. Nach dem Mittagessen in einem der lokalen Restaurants geht es zu Fuß durch die satt grüne Landschaft. Vorbei an den riesigen Kalksteinformationen und zahlreichen Tabakplantagen wandern Sie durch den "Garten Kubas". Anschließend fahren Sie zurück nach Havanna.
4. Tag - Havanna - Cayo Santa Maria (ca. 315 km). Nach dem Frühstück Transfer nach Cayo Santa Maria in Ihr Badehotel Memories Paraiso Beach Resort.
5. Tag - Cayo Santa Maria. Badeaufenthalt.
6. Tag - Cayo Santa Maria - Cayo Las Brujas - Cayo Santa Maria. Mit einem Frühstück gestärkt wartet heute die Nachbarinsel Cayo Las Brujas auf Sie. Mit einem Speedboat oder Jet Ski flitzen Sie über den türkisenen Ozean um die Insel herum und bestaunen die einzigartige Flora und Fauna. Nach ausgiebigen Erkundungen von Cayo Las Brujas geht es weiter zu einem der zahlreichen Korallenriffe für einen Schnorchel Stopp. Welch eine lebhafte Unterwasserwelt! Im Anschluss Rückfahrt in Ihr Badehotel.
7. - 13. Tag - Cayo Santa Maria. Genießen Sie die Tage am wunderschönen Sandstrand.
14. Tag - Abreise. Transfer nach Varadero (ca. 350 km) und Rückflug.
15. Tag - Ankunft in Deutschland.